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SCRUM – eine Übersicht

Scrum ist eine agile Projektmanagement-Methode. Die Methode basiert auf einem iterativen und inkrementellen Ansatz. Scrum wurde für die Entwicklung komplexer Produkte und Systeme konzipiert, bei denen sich Anforderungen und Umgebungen oft ändern.

Scrum wurde ursprünglich für die Software-Entwicklung konzipiert, hat aber inzwischen auch in anderen Branchen Einzug gehalten. Der Kunde hat eine wichtige Rolle bei Scrum und wird durch die Rolle des Product Owners in das Team integriert.

Scrum wird mittlerweile in vielen Branchen eingesetzt und gilt als eine der beliebtesten agilen Methoden im Rahmen einer Produktentwicklung.

Was ist Scrum?

Scrum basiert auf einem iterativen und inkrementellen Entwicklungsprozess, bei dem das Scrum-Team in kurzen Iterationen, sogenannten Sprints, arbeitet. Innerhalb jedes Sprints erstellt das Team ein inkrementelles Produkt, das zur Entwicklung des Gesamtprodukts beiträgt.

Scrum zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität, schnelle Anpassung an Änderungen und regelmäßiges Feedback aus, was zu einem erhöhten Kundennutzen und einer verbesserten Produktqualität führt.

Das Scrum-Vorgehen basiert auf folgenden Grundprinzipien:

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Das Agile Manifest

Das Agile Manifest ist eine Sammlung von Prinzipien für die agile Softwareentwicklung, die im Jahr 2001 von Vertretern der Softwareentwicklungs-Branche erstellt wurden. Dabei geht es darum, eine agile und flexible Arbeitsweise, die auf die Bedürfnisse des Kunden eingeht und schnelle Reaktionsmöglichkeiten auf Änderungen ermöglicht, zu fördern.

Die drei Säulen von Scrum

Die drei Säulen von Scrum sind Transparenz, Überprüfung und Anpassung.

Transparenz bedeutet, dass alle Teammitglieder über alle Aspekte des Projekts umfassend Bescheid wissen (zB: Projektziele, Produktanforderungen, Design-Richtlinien, ….). Wichtig ist auch eine gemeinsame Prozesssprache (zB: was bedeutet DONE).

Überprüfung bedeutet, dass regelmäßige Überprüfungen des Projektfortschritts und der Zielerreichung durchgeführt werden. Dies geschieht konkret in Form von Sprint-Reviews und Sprint-Retrospektiven.

Anpassung bedeutet, dass man auf Grund im Projektverlauf gewonnener Erkenntnisse Änderungen und Anpassungen im Projekt vornimmt und diese akzeptiert werden. Scrum ist darauf ausgerichtet, Änderungen zB am Projektinhalt oder an der Priorisierung vorzunehmen.

Die fünf Werte von Scrum

Commitment (Engagement): Das Team verpflichtet sich, das gemeinsame Ziel zu erreichen und setzt alles daran, um es zu erreichen.

Courage (Mut): Das Team stellt sich den Herausforderungen und Risiken der Agilität im Projekt und hat den Mut, Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie unpopulär sind und eventuelle Konsequenzen zu tragen.

Focus (Fokus): Das Team fokussiert sich auf das Wesentliche und arbeitet konzentriert nur an den wichtigen Aufgaben die für die Erreichung eines Sprint-Ziels notwendig sind.

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Openness (Offenheit): Das Team kommuniziert offen und ehrlich miteinander, um Probleme schnell zu lösen. Mit allen Informationen wird transparent umgegangen.

Respect (Respekt): Das Team respektiert die Meinungen und Ideen jedes Teammitglieds und arbeitet zusammen, um die bestmögliche Lösung zu finden. Nur dadurch ist eine effektive Zusammenarbeit möglich. Scrum ist Teamarbeit.

Die Rollen bei Scrum
© Andrii Yalanskyi / Shutterstock

Die Rollen bei Scrum

Product Owner

Der Product Owner ist für die Definition der Anforderungen des Kunden zuständig. Er erstellt das Product Backlog, pflegt und priorisiert es, um sicherzustellen, dass das Scrum-Team kontinuierlich an den wichtigsten Anforderungen arbeitet. Der Product Owner arbeitet eng mit dem Scrum-Team zusammen, und stellt sicher, dass die Anforderungen klar verstanden werden und die Umsetzung den Erwartungen der entspricht.

Scrum Master

Der Scrum-Master ist dafür verantwortlich, dass Scrum ordnungsgemäß angewendet wird. Er unterstützt das Team und die Stakeholder, um sicherzustellen, dass die Regeln, Praktiken und Werte von Scrum verstanden und eingehalten werden. Er ist dafür verantwortlich, Hindernisse in der Projektumsetzung zu beseitigen, das Team zu coachen und sicherzustellen, dass das Team effektiv und effizient arbeitet.

Entwicklungsteam

Das Entwicklungsteam ist für die Umsetzung der Anforderungen des Kunden verantwortlich. Es ist selbstorganisierend und verpflichtet, das Sprintziel zu erreichen. Das Team entscheidet selbständig wie Aufgaben umgesetzt werden und ist für die Qualität des Arbeitsergebnisses verantwortlich. Das Team arbeitet eng mit dem Product Owner und dem Scrum Master zusammen.

Die 3 Artefakte bei Scrum

Die Artefakte bei Scrum sind die Werkzeuge und Dokumente, die im Rahmen der Umsetzung des Scrum-Frameworks genutzt werden. Die Artefakte sind die Informationsgrundlage und Basis für die Zusammenarbeit der Beteiligten im Scrum-Prozess. Sie stellen Transparenz und Nachvollziehbarkeit im Projekt sicher.

Product Backlog

Das „Product Backlog“ ist eine priorisierte Liste aller Anforderungen, Funktionalitäten und Eigenschaften, die für ein Produkt entwickelt werden müssen. Es ist ein dynamisches Dokument, das während des gesamten Projektlebenszyklus aktualisiert und optimiert wird.

Wichtige Merkmale des Product Backlogs sind:

  • Priorisierung: Die Anforderungen im Product Backlog sind in einer bestimmten Reihenfolge nach ihrer Wichtigkeit sortiert. Je weiter oben eine Anforderung steht, desto wichtiger ist sie.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Das Product Backlog ist ein dynamisches Dokument und wird kontinuierlich aktualisiert, wenn neue Informationen verfügbar werden oder sich die Prioritäten ändern.
  • Offenheit: Das Product Backlog ist für alle Beteiligten des Projekts zugänglich, um die Zusammenarbeit und Transparenz zu fördern.
  • Schätzung: Jede Anforderung im Product Backlog wird geschätzt, um den Zeitaufwand und die Ressourcen zu planen, die für deren Umsetzung erforderlich sind.

Das Product Backlog wird vom Product Owner erstellt und gepflegt. Der Product Owner arbeitet eng mit den Kunden / Stakeholdern zusammen und stellt sicher, dass die Anforderungen im Product Backlog die Bedürfnisse der Kunden erfüllen. Das Product Backlog ist die Grundlage für die Planung, Umsetzung und Bewertung jedes Sprints.

Sprint Backlog

Das „Sprint Backlog“ ist die Liste von Aufgaben, die das Scrum-Team während eines Sprints durchführen muss. Es enthält alle Aufgaben, die von den Teammitgliedern geschätzt und im Sprint-Planning-Meeting ausgewählt wurden.

Einige wichtige Merkmale des Sprint Backlogs sind:

  • Konkrete Ziele: Das Sprint Backlog definiert die konkreten Ziele für den aktuellen Sprint.
  • Verantwortlichkeiten: Das Sprint Backlog legt die Aufgaben für jedes Teammitglied fest und definiert die Verantwortlichkeiten für die Umsetzung.
  • Transparenz: Das Sprint Backlog ist für alle Teammitglieder zugänglich und ermöglicht es ihnen, den Fortschritt des Sprints zu verfolgen.
  • Anpassungsfähigkeit: Das Sprint Backlog ist ein dynamisches Dokument und kann im Laufe des Sprints angepasst werden, um auf Änderungen in den Anforderungen oder Umständen zu reagieren.

Das Sprint Backlog wird vom Scrum-Team erstellt und gepflegt. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Sprint-Reviews und wird genutzt, um den Fortschritt des Sprints zu bewerten und Verbesserungen für zukünftige Sprints zu identifizieren.

Inkrement

Das Increment ist das Ergebnis eines jeden Sprints im Scrum-Prozess und bezeichnet die kumulative Summe aller Entwicklungen, die während des Sprints durch das Entwicklungsteam erstellt wurden. Ziel ist es, ein potenziell auslieferbares Produkt zu schaffen.

Jedes Inkrement muss unabhängig und für sich allein nutzbar sein und alle notwendigen Qualitätsstandards erfüllen. Durch regelmäßige Erweiterung des Inkrements in jedem Sprint wird das Produkt im Laufe des Projekts schrittweise verbessert und erweitert, bis es schlussendlich die gesamte vom Kunden gewünschte Funktionalität besitzt.

Die Events von Scrum
© Khakimullin Aleksandr / Shutterstock

Die 5 Events von Scrum

Die fünf Scrum Events sind das Herzstück von Scrum: Sprint, Sprint Planning, Daily Scrum, Sprint Review und Sprint Retrospektive.

Sprint

Ein Sprint ist ein Zeitrahmen, in dem ein bestimmtes Arbeitspaket oder eine bestimmte Menge von Arbeitspaketen innerhalb des Scrum-Prozesses erledigt werden. Im Scrum-Framework dauert ein Sprint in der Regel zwischen 1 und 4 Wochen, wobei der häufigste Zeitraum 2 Wochen beträgt.

Während eines Sprints arbeitet das Scrum-Team kontinuierlich an der Umsetzung des im Sprint-Backlog festgelegten Arbeitspakets. Das Team trifft sich täglich zu einem kurzen Meeting, dem Daily Scrum, um den Fortschritt zu besprechen und eventuelle Hindernisse zu beseitigen.

Am Ende eines jeden Sprints präsentiert das Scrum-Team das Ergebnis seiner Arbeit in Form eines inkrementellen Produkts, das zur Weiterentwicklung des Gesamtprodukts beiträgt. Das inkrementelle Produkt wird in der Regel vom Kunden oder Product Owner überprüft, um sicherzustellen, dass es den Anforderungen und Erwartungen entspricht.

Nach Abschluss eines Sprints startet das Team einen neuen Sprint und geht durch den gleichen Zyklus, um die Weiterentwicklung des Produkts fortzusetzen.

Der Sprint ist eine wichtige Komponente von Scrum, da er es dem Team ermöglicht, in kurzen und regelmäßigen Abständen Ergebnisse zu liefern und Feedback von den Stakeholdern zu erhalten.

Sprint-Planning

Das Sprint-Planning-Meeting ist ein wichtiges Meeting im Scrum-Prozess, die den Beginn eines neuen Sprints markiert. Das Meeting wird vom Scrum-Team durchgeführt. Das Ziel besteht darin, den Umfang des bevorstehenden Sprints zu definieren und eine Planung für dessen Durchführung zu erstellen.

Das Sprint-Planning-Meeting dauert normalerweise 2 bis 4 Stunden, abhängig von der Größe des Teams und der Komplexität des Sprints. Während des Meetings werden folgende Aspekte behandelt:

  1. Ziel des Sprints: Das Team definiert das Ziel des kommenden Sprints basierend auf den Anforderungen des Kunden und den Ergebnissen des letzten Sprints.
  2. Sprint-Backlog: Das Team überprüft das Produkt-Backlog und wählt eine Liste von Aufgaben aus, die im Sprint bearbeitet werden sollen. Diese Aufgaben werden dann in das Sprint-Backlog aufgenommen.
  3. Arbeitsaufteilung: Das Team arbeitet gemeinsam daran, die Aufgaben im Sprint-Backlog in kleinere Einheiten aufzuteilen und zu definieren, wer welche Aufgabe übernimmt.
  4. Zeitliche Planung: Das Team erstellt eine Schätzung, wie viel Zeit es benötigt, um die ausgewählten Aufgaben im Sprint-Backlog zu erledigen, und plant entsprechend die Arbeit im Sprint.

Das Sprint-Planning-Meeting ermöglicht es dem Team, den Umfang des bevorstehenden Sprints zu definieren und sicherzustellen, dass alle Mitglieder des Teams über die Ziele und Anforderungen des Sprints informiert sind.

Daily Scrum

Ein „Daily Scrum“ ist ein tägliches Treffen im Scrum-Prozess, bei dem das Team sich über den Fortschritt des Projekts abstimmt und Hindernisse in der Projektumsetzung. Das Daily-Scrum dauert in der Regel nicht länger als 15 Minuten und wird oft im Stehen durchgeführt, um die Aufmerksamkeit und Effektivität zu erhöhen.

Während des Daily Scrums berichtet jedes Teammitglied über seine Fortschritte seit dem letzten Meeting, die Ziele für den aktuellen Tag und eventuelle Hindernisse, die die Fortschritte beeinträchtigen können. Das Team nutzt diese Informationen, um die Zusammenarbeit und Koordination zu verbessern, Probleme zu identifizieren und Lösungen zu finden.

Ziel des Daily Scrums ist es sicherzustellen, dass das Projekt auf Kurs ist und dass jeder im Team den Überblick über den Fortschritt des Projekts behält.

Sprint-Review

Im Sprint-Review präsentiert das Team das Ergebnis eines abgeschlossenen Sprints präsentiert und holt Feedback von den Stakeholdern ein. Während des Sprint-Reviews präsentiert das Scrum-Team das Produkt, das während des Sprints entwickelt wurde. Die Stakeholder haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Feedback zu geben und Vorschläge zu machen, um das Produkt zu verbessern.

Ziel des Sprint-Reviews ist es, sicherzustellen, dass das Ergebnis des Sprints die Erwartungen der Stakeholder erfüllt und dass das Projekt auf Kurs ist.

Sprint Retrospektive

Während der Sprint-Retrospektive analysiert das Team die Ergebnisse des abgeschlossenen Sprints und ermittelt, was gut gelaufen ist und was nicht so gut gelaufen ist. Durch Verbesserungen und Veränderungen können zukünftige Sprints optiniert werden.

Die Sprint-Retrospektive dauert normalerweise ein bis drei Stunden. Das Meeting wird vom Scrum-Master moderiert.

Folgende Kernfragen werden dabei diskutiert:

  • Was ist im Sprint gut gelaufen?
  • Was lief nicht so gut?
  • Was können wir in Zukunft besser machen?

Ziel des Meetings ist es, gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln, die dazu beitragen, dass der nächste Sprint noch erfolgreicher wird.

Scrum - Sprint
© Funtap / Shutterstock

Scrum in der Praxis

Wie läuft ein Scrum-Projekt ab?

Der typische Prozess der Projektabwicklung im Scrum-Framework sieht folgendermaßen aus:

  1. Vorbereitung / Product-Backlog: Festlegen des Projektumfangs und der Ziele. Bildung des Scrum-Teams. Der Product Owner erstellt eine Liste von Anforderungen und Prioritäten in Form des Product-Backlogs.
  2. Sprint-Planning: Das Scrum-Team trifft sich, um die Dauer, den Umfang und die Prioritäten des nächsten Sprints zu definieren und das Sprint-Backlog zu erstellen.
  3. Sprint-Durchführung: Das Team arbeitet kontinuierlich an der Umsetzung des Sprint-Backlogs, um ein inkrementelles Produkt zu erstellen. Dabei gibt es täglich den „Daily Scrum“.
  4. Daily Scrum: Das Team trifft sich jeden Tag, um den Fortschritt des Sprints zu besprechen und Hindernisse zu beseitigen.
  5. Sprint-Review: Das Team präsentiert das Ergebnis des Sprints (den Inkrement) und erhält Feedback vom Kunden und von anderen Stakeholdern.
  6. Sprint-Retrospektive: Das Team trifft sich, um den vergangenen Sprint zu bewerten und Verbesserungen zu identifizieren, die im nächsten Sprint umgesetzt werden können.
  7. Wiederholung: Der Prozess startet erneut, indem ein neuer Sprint-Backlog definiert und ein neuer Sprint gestartet wird.

Der Scrum-Prozess ist iterativ und inkrementell, d.h.  das Team liefert kontinuierlich Ergebnisse und erhält Feedback von den Stakeholdern. Durch die enge Zusammenarbeit des Teams und die regelmäßigen Feedback-Schleifen kann das Projekt schnell auf neue Anforderungen und Änderungen reagieren und die Qualität des Endprodukts steigern.

 

Fallstricke und Probleme beim Einsatz von Scrum
© Who is Danny / Shutterstock

Fallstricke und Herausforderungen bei der Umsetzung

Einige der häufigsten Fallstricke und Herausforderungen bei der Implementierung von Scrum sind:

  • Mangelnde Beteiligung oder Akzeptanz: Wenn die Stakeholder des Projekts, einschließlich des Kunden und des Entwicklungsteams, nicht vollständig hinter der Umsetzung von Scrum stehen, kann es schwierig sein Scrum erfolgreich anzuwenden.
  • Fehlende Erfahrung: Scrum erfordert ein gewisses Maß an Erfahrung und Expertise, um effektiv eingesetzt zu werden. Wenn das Team oder der Scrum-Master keine Erfahrung mit dem Framework hat, kann es schwierig sein, Scrum richtig zu implementieren und zu nutzen.
  • Mangelnde Kommunikation: Scrum basiert auf ständiger Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb des Teams. Wenn es an klaren und offenen Kommunikationskanälen mangelt, kann dies zu Missverständnissen, Fehlern und Verzögerungen führen.
  • Unklare oder überambitionierte Ziele: Ein Problem bei der Anwendung von Scrum ist, dass oft die Ziele unklar, zu ambitioniert oder unrealistisch sind. Dies kann zu Frustration, Verzögerungen und Ineffektivität führen.
  • Fehlende Flexibilität: Scrum erfordert Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, um auf sich ändernde Anforderungen oder unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren. Wenn das Team nicht flexibel genug ist, um Änderungen vorzunehmen, kann es schwierig sein, den Projektverlauf effektiv zu steuern.
  • Fehlende Dokumentation: Scrum legt nicht viel Wert auf umfangreiche Dokumentation, was für einige Projekte problematisch sein kann.
  • Überbetonung von Prozessen: Ein Risiko bei der Implementierung von Scrum ist die Überbetonung von Prozessen und Tools auf Kosten von Menschen und Zusammenarbeit. Scrum sollte als Rahmenwerk für agile Methoden und nicht als starres Regelwerk angesehen werden.

Lösungsansätze

Die zwei wichtigsten Lösungsansätze um den oben angeführten Herausforderungen zu begegnen sind:

Schulung und Training: Um die Veränderung der Arbeitskultur zu erleichtern und das Verständnis für Scrum zu vertiefen, ist es hilfreich, Schulungen und Trainings anzubieten.

Einen erfahrenen Scrum-Master einsetzen: Ein erfahrener Scrum-Master hilft, das Team auf den richtigen Weg zu bringen und stellt sicher, dass das Scrum-Framework korrekt umgesetzt wird.

 

SCRUM vs. klassisches Projektmanagement
© ESB Professional / Shutterstock

SCRUM vs. klassisches Projektmanagement

Scrum unterscheidet sich in mehreren Aspekten vom klassischen Projektmanagement.

Iterative und inkrementelle Vorgehensweise

Scrum verwendet eine iterative und inkrementelle Vorgehensweise, bei der das Projekt in kurze Iterationen, sogenannte Sprints, aufgeteilt wird. Jeder Sprint liefert ein inkrementelles Arbeitsergebnis, das ständig verbessert wird. Im klassischen Projektmanagement wird normalerweise ein detaillierter Projektplan erstellt, der den gesamten Projektverlauf abbildet.

Selbstorganisation des Teams

Im Scrum-Team gibt es keine hierarchische Struktur und das Team ist selbstorganisiert. Das bedeutet, dass das Team entscheidet, wie es die Anforderungen umsetzt und welche Arbeit im Sprint durchgeführt wird. Im klassischen Projektmanagement hingegen gibt es eine hierarchische Struktur, in der Entscheidungen von der Projektleitung getroffen werden.

Enger Kundenkontakt

Scrum hat einen starken Fokus auf die Kundenorientierung, indem der Kunde durch den Product Owner in das Team integriert wird. Der Kunde ist also ein integraler Bestandteil des Scrum-Teams und gibt Feedback während des Projekts. Im klassischen Projektmanagement ist der Kundenkontakt in der Regel begrenzt.

Flexibilität

Scrum bietet eine hohe Flexibilität bei der Umsetzung von Änderungen und Anforderungen. Das bedeutet, dass Änderungen während des Projekts vorgenommen werden können, um sicherzustellen, dass das Endergebnis den Anforderungen des Kunden entspricht. Im klassischen Projektmanagement ist es oft schwierig, Änderungen während der Projektabwicklung umzusetzen.

Zeitliche Planung

Scrum arbeitet mit einem festen Zeitrahmen, den Sprints, in denen die Arbeit durchgeführt wird. Im klassischen Projektmanagement wird normalerweise eine detaillierte Zeitplanung erstellt, die den gesamten Projektverlauf abbildet.

Diese Unterschiede führen dazu, dass Scrum in der Regel agiler, flexibler und kundenorientierter als das klassische Projektmanagement ist.

Zusammenfassung

Scrum ist eine agile Projektmanagement-Methode, die darauf abzielt, komplexe Projekte in iterative Schritte zu unterteilen und kontinuierlich an ihnen zu arbeiten. Scrum-Teams arbeiten in Sprints, die typischerweise zwei bis vier Wochen dauern und klare Ziele haben.

Die Scrum-Methode basiert auf drei Rollen: Product Owner, Scrum Master und Entwicklungsteam. Der Product Owner ist für die Definition der Anforderungen und die Maximierung des Wertes des Produkts verantwortlich. Der Scrum Master sorgt für die Einhaltung der Scrum-Prinzipien und das Lösen von Hindernissen. Das Entwicklungsteam ist für die Umsetzung der Anforderungen verantwortlich.

Scrum kann in vielen Branchen und für unterschiedlichste Projekte eingesetzt werden, wobei es besonders für komplexe Projekte und schnelles reagieren auf Änderungswünsche während der Projektumsetzung geeignet ist.

FAQ's - häufige Fragen zu Scrum
© alphaspirit / Shutterstock

Häufige gestellte Fragen zu Scrum

  1. Was ist Scrum?
    Scrum ist ein agiles Framework für die Entwicklung, Bereitstellung und Skalierung komplexer Produkte.
  2. Wie funktioniert Scrum?
    Scrum basiert auf einer iterativen und inkrementellen Vorgehensweise, bei der Teams in kurzen Sprints arbeiten, um funktionsfähige Inkremente des Produkts zu liefern. Scrum besteht aus drei Hauptkomponenten: dem Product Backlog, dem Sprint Backlog und dem Increment.
  3. Was sind die Vorteile von Scrum?
    Zu den Vorteilen von Scrum gehören eine erhöhte Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, eine schnellere Markteinführung, eine verbesserte Qualität und eine höhere Zufriedenheit der Kunden.
  4. Welche Rollen gibt es bei Scrum?
    Bei Scrum gibt es drei Hauptrollen: Product Owner, Scrum Master und Entwicklungsteam.
  5. Wie lange dauert ein Sprint?
    Die Länge eines Sprints kann je nach Team und Produkt variieren, beträgt jedoch in der Regel zwischen einer und vier Wochen.
  6. Wie oft findet das Sprint Planning Meeting statt?
    Das Sprint Planning Meeting findet am Anfang jedes Sprints statt, um das Ziel des Sprints und die erforderlichen Arbeitsschritte festzulegen.
  7. Was passiert während des Daily Scrums?
    Der Daily Scrum ist ein tägliches Meeting, bei dem das Entwicklungsteam den Fortschritt des Sprints bespricht, Probleme identifiziert und die nächsten Schritte plant.
  8. Was ist der Zweck des Sprint Reviews?
    Der Zweck des Sprint Reviews ist es, die Ergebnisse des Sprints zu präsentieren und Feedback von den Stakeholdern zu sammeln, um sicherzustellen, dass das Produkt den Erwartungen entspricht.
  9. Wie wird das Product Backlog gepflegt?
    Das Product Backlog wird vom Product Owner gepflegt und aktualisiert, um sicherzustellen, dass die Anforderungen priorisiert und klar definiert sind.
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