Mit wenigen einfachen Methoden, Tricks und Verhaltensweisen bleiben Sie im Home Office konzentriert, organisiert und effizient – damit Sie die klaren Vorteile der Remote-Arbeit voll und ganz ausschöpfen können!
Spätestens seit der Corona-Pandemie kennt es so gut wie jeder Berufstätige und für viele ist es mittlerweile Normalität geworden – das Arbeiten von zu Hause aus. Mit all seinen Vor- und Nachteilen, Freuden und Tücken, denn Heimarbeit hält auch einige Herausforderungen bereit. Bücher zu Home Office gibt es deswegen zuhauf. Nachfolgend eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte für effiziente Heimarbeit.
Inhaltsverzeichnis
Was macht die Arbeit im Home Office aus?
Der größte Unterschied zum Arbeiten im Büro ist der fehlende soziale Kontakt – ebenfalls mit all seinen Vor- und Nachteilen. Einerseits hat man mehr Ruhe von Chef und Kollegen, Hierarchien werden flacher und damit die Arbeit in mancher Hinsicht einfacher. In seinen eigenen vier Wänden hinter dem Bildschirm tut man seine Meinung in Meetings eher kund, Präsentationen fallen leichter, wenn das Plenum nur als Liste von Namen anwesend ist und das riesige Büro des Chefs verliert seine einschüchternde Wirkung.
Andererseits fehlen der einfache, spontane Austausch bei der Problemlösung, die kreativen Prozesse in der Gruppe, das gemeinsame „Dampf ablassen“ nach einem anstrengenden Meeting und mit dem Klatsch und Tratsch der „soziale Klebstoff“ für unser Wohlbefinden.
Vorteile von Home Office
- Flexibilität: Je nach Terminplanung können die beruflichen und privaten Verpflichtungen besser vereinbart werden. Zwischendurch mal den Müll raus bringen, den Geschirrspüler ausräumen oder die Kinder von der Schule holen dient dann als willkommene Bildschirm-Pause.
- Work-Life-Balance: Im Home Office lässt sich die Arbeit leichter an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Arbeitszeiten, Raumtemperatur, Frischluftzufuhr und Arbeitskleidung können freier gewählt werden. Dies wirkt Stress entgehen, fördert die Zufriedenheit und damit die Arbeitseffizienz.
- Zeitersparnis: Durch den fehlenden Arbeitsweg bleibt mehr Zeit für produktives Arbeiten (oder zum Ausschlafen). Meetings sind ortsunabhängig und können kurzfristiger einberufen werden.
- Kostenersparnis: Mittagessen zuhause ist meist günstiger, als auswärts oder in der Kantine, außerdem entfallen die Kosten für Sprit bzw. öffentliche Verkehrsmittel für die Hin- und Rückfahrt. Unternehmen können bei planbarem Home Office Büro- und Parkfläche einsparen.
- Umweltfreundlichkeit: Weniger Bürofläche, weniger Parkfläche und weniger Auto- und Flug-Verkehr tragen zur Reduktion der CO2-Belastung bei.
Nachteile von Home Office
- Soziale Isolation: Menschen sind soziale Wesen, ständig allein zu sein ist wie Folter. Je nach familiärer Situation und individuellen Lebensumständen genießen manche Menschen die himmlische Ruhe im Home Office, andere wiederum vereinsamen zunehmend und können sogar in depressive Stimmungen verfallen.
- Fehlende Trennung von Arbeit und Privatleben: Wer seinen Arbeitsplatz ständig vor der Nase hat, neigt eher dazu, im wahrsten Sinne des Wortes, „nicht abzuschalten“. Auf Dauer kann dies zu Überarbeitung und Burnout führen. Umgekehrt erschwert die ständige Sichtbarkeit von unerledigtem Haushalt, etc. die Konzentration auf die Arbeit.
- Schlechtes Equipment: Langsame Internet-Verbindung oder ein zu kleiner Bildschirm behindern die Arbeitseffizienz, eine unzureichende Firewall kann ein Sicherheitsrisiko darstellen und nach stundenlangem Sitzen auf dem Esszimmerstuhl schmerzt der Rücken. Auf Ergonomie am Arbeitsplatz sollte daher unbedingt auch zuhause Wert gelegt werden!
- Kaum Team-Benefit: Die Zusammenarbeit im Team wird durch die physische Distanz erschwert, kreativen Prozessen fehlt der Anstoß, selbstständiges Arbeiten ist unbedingt notwendig, Teambuilding ist praktisch nicht vorhanden.
- Geringere Informationsweitergabe: Der Transport von informellen Informationen, die in der Kaffeeküche oder über den Flurfunk kursieren, ist über die digitale Kommunikation kaum möglich.
- Mangelnde persönliche Entwicklung: Aufgrund des fehlenden Face-to-Face-Feedbacks, in dem immer auch nonverbale Informationen mitschwingen, fühlen sich vor allem junge Mitarbeiter zunehmend unsicher, wie Ihre Leistungen und Reaktionen ankommen und bewertet werden.
Ob die Auswirkungen von Home Office positiv oder negativ empfunden werden, hängt stark von der Art der Arbeit, den individuellen Präferenzen der Mitarbeiter und der Unternehmenskultur ab. Eine sorgfältige Planung, klare Kommunikation und die Implementierung geeigneter Richtlinien können dazu beitragen, die Nachteile zu minimieren und die Vorteile von Home Office zu maximieren.
Arbeitszeiten und Routinen beibehalten
Halbwegs fixe Arbeitszeiten machen auch im Home Office Sinn! Wer morgens pünktlich um 8 Uhr am Bürotisch sitzt, sollte dies möglichst auch zuhause tun. Um motiviert und effizient zu starten, empfiehlt sich die Beibehaltung der Morgen-Routine des Büro-Alltags – auch wenn der Arbeitsweg nur vom Badezimmer ins Arbeitszimmer führt.
Arbeitsplatz einrichten
Apropos Arbeitszimmer! Der morgendlich Weg ins Büro hilft, sich auf die bevorstehenden Aufgaben einzustimmen. Im Home Office dagegen heißt es von einem Augenblick auf den anderen: Produktiv sein! Der Geist muss in die Arbeit, auch wenn der Körper noch zuhause ist.
Aus diesem Grund ist – auch wenn kein eigenes Arbeitszimmer vorhanden ist – ein fixer und möglichst ergonomischer Arbeitsplatz mit ausreichend Tageslicht unabdingbar. Und wenn es nur der kleine Sekretär in der Wohnzimmerecke ist. Befindet man sich an diesem Arbeitsplatz, suggeriert man außerdem seinem Umfeld, dass man nicht gestört werden möchte – und die Couch vor dem Fernseher bleibt dann dem Feierabend vorbehalten.
Erreichbarkeiten abstimmen
Ein geregelter Zeitplan mit Gleit- und Kernzeiten erhöht auch bei der Remote-Arbeit die Produktivität im gesamten Unternehmen. Es muss feststehen und kommuniziert sein (idealerweise im für alle verfügbaren Kalender), wer wann verlässlich erreichbar ist – und ab wann das Firmenhandy ausgeschaltet wird.
Antizyklische Arbeitszeiten sind in Ordnung, solange für niemanden dadurch Mehrarbeit entsteht. So können Nachteulen, die erst am frühen Nachmittag in die Gänge kommen, im Home Office gerne bis Mitternacht arbeiten, wenn es das Arbeitsumfeld zulässt und mit Vorgesetzten und Kollegen so vereinbart ist.
Zeitmanagement und Prioritätenlisten
Welche Tätigkeiten heute erledigt werden müssen und wieviel Zeit Sie dafür einplanen, ist im Büro wichtig – bei der Heimarbeit allerdings noch wichtiger! Denn zuhause gibt es keine festgelegten Strukturen, die den Arbeitsalltag regeln. To-Do-Listen, ABC-Listen, E-Mail-Ordner und wie sie alle heißen helfen enorm, die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit einzuhalten.
Auch Chef oder Kollegen darüber zu informieren, welche Aufgaben heute auf ihrer Liste stehen, erhöht Motivation und Durchhaltevermögen. Ist das wichtige Tagespensum erledigt, getrost abschalten und den Feierabend genießen!
Pause machen!
Im Zuge der Tagesplanung unbedingt auch Raum für Pausen mit etwas Bewegung abseits des Bildschirms schaffen, um Gehirn, Augen und Rücken eine Auszeit zu gönnen. Ein paar Minuten an der frischen Luft, eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wasser holen, kleine Dehnübungen machen oder einfach kurz mit geschlossenen Augen entspannen erhöht die Leistungsfähigkeit. Pro Stunde 5 Minuten Pause können schon helfen, anschließend wieder effizient durchzustarten.
Nachdem im Home Office hauptsächlich Bildschirm-Arbeit verrichtet wird, ist die 40-15-5-Regel sinnvoll: Nach 40 Minuten sitzender Tätigkeit folgt 15 Minuten Arbeiten im Stehen und anschließend 5 Minuten Bewegung. Abwechslungsreiche Tätigkeiten, die Entlastung der Wirbelsäule und die Aktivierung des Bewegungsapparates fördern die Gesundheit und Konzentration.
Ablenkungen vermeiden
So mancher Berufstätige schwört auf Home Office, da es zuhause weniger Ablenkung gibt, als im Büro. Tatsächlich belegen viele Studien, dass die Produktivität in den eigenen vier Wänden höher ist. Dies kommt allerdings auf die Art des Home Office ab. Lärmende Kinder, die Katze, die Aufmerksamkeit möchte oder die redselige Nachbarin tragen nicht unbedingt zu einem erfolgreichen Arbeitstag im Home Office bei.
Allerdings geht es hier in erster Linie auch um Selbstdisziplin! Die Nachbarin wird freundlich aber bestimmt verabschiedet, der Nachwuchs von der Oma abgeholt und die Katze in den Garten verfrachtet.
Beinharte Selbstdisziplin
Ist die intrinsische Arbeitsmotivation allerdings nicht hoch genug, reichen oft auch schon die Spüle voll schmutzigem Geschirr oder das verdreckte Auto als Ablenkung. Ist man unbeobachtet, schielt man auch immer gerne auf Instagram oder geht zum 7. Mal zum Kühlschrank. Und müssen nicht auch die Zimmerpflanzen dringend mal wieder umgetopft werden….?
Schriftliche und an andere kommunizierte Prioritätenlisten und Deadlines sowie die wiederum rigorose Vermeidung von Ablenkungen aller Art (Abwasch am Vorabend erledigen, diverse Push-Nachrichten ausschalten, Handy für gewisse Zeiten außer Reichweite) können hier Abhilfe schaffen.
Ordnung halten
Auch Unordnung lenkt ab! Spätestens am Abend leere Kaffeetassen, die Reste vom Nachmittagssnack oder erledigte Unterlagen entfernen. Was für morgen benötigt wird, kommt in ein eigenes Fach. Dies gilt übrigens auch für den elektronischen Posteingang! Dieses Wegräumen gleicht dem Ausstempeln bzw. dem nach Hause Fahren und hilft, den Arbeitstag geistig zu beenden.
Außerdem ist die Motivation, sich am nächsten Morgen an den Schreibtisch zu setzen größer, als wenn man im allgemeinen Chaos zuerst mal Tastatur und Maus suchen muss. Im Büro fällt Ordnung halten oft leichter – einfach, weil ein chaotischer Schreibtisch die missbilligenden Blicke der Kollegen auf sich zieht.
Soziale Interaktion beibehalten
Der fehlende Kontakt zu anderen Menschen ist die größte Crux beim Home Office. Videokonferenzen sind gut und schön, doch ihnen fehlt die Dreidimensionalität der realen Begegnung. Emotionen und Stimmungen werden über den Bildschirm weggefiltert – was einerseits gut fürs Sachliche, andererseits schlecht fürs Menschliche ist.
Doch Heimarbeit und soziale Interaktion schließen sich nicht aus. So kann man auch virtuell gemeinsam zu Mittag essen, einer kurzen privaten Frage wie es geht, steht auch im Chat nichts im Wege und wenn es um die Klärung einfacher Fragen geht, ist ein Telefongespräch immer noch persönlicher, als ein E-Mail.
Fazit zum Home Office
Das Konzept des Home Office ist gekommen, um zu bleiben! Für viele Berufstätige und junge Menschen, die gerade in den Arbeitsmarkt einsteigen, ist die Arbeit von zu Hause aus eine Voraussetzung für die Wahl Ihres zukünftigen Arbeitsplatzes. Dagegen spricht absolut nichts! Denn geht man mit den Freiheiten, die das Home Office definitiv bietet, richtig um, trägt die Heimarbeit einen großen Teil zur idealen Work-Life-Balance bei!